- Levy
- Levy[-vi],1) David, israelischer Politiker, * Rabat 1937, sephardischer Jude, Bauarbeiter; übersiedelte 1957 nach Israel, wurde Mitglied der Israel. Arbeitspartei, dann der Cherut. Nach dem Austritt aus dem Likud-Block (Juni 1995) gründete er die Partei »Gescher« (»Brücke«, 1999 im Wahlbündnis »Ein Israel«). Levy wurde 1969 Abgeordneter der Knesset; war 1977-78 Minister für Eingliederung, 1978-90 Wohnungsbauminister und Vizepremier, 1990-92 Außenminister und Vizepremier. Trotz Rivalität zu B. Netanjahu wurde er von diesem im Juni 1996 erneut zum Außenminister berufen (Rücktritt am 6. 1. 1998). Im Juli 1999 wurde Levy abermals Außenminister und Vizepremier, diesmal unter Ministerpräsident E. Barak; wegen Differenzen zu dessen Politik angeblich zu weit gehender Konzessionen an die PLO war er nicht an den Camp-David-Verhandlungen (Juli 2000) beteiligt und trat am 2. 8. 2000 zurück.2) Jakob, Orientalist, * Doberschütz (Regierungsbezirk Posen) 19. 5. 1819, ✝ Breslau 27. 2. 1892; Rabbiner und seit 1875 Professor in Breslau. Er verfasste das noch heute maßgebliche Werk »Neuhebräisches und Chaldäisches Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim« (1875-89, 4 Bände).3) Rudolf, Maler, * Stettin 15. 7. 1875, ✝ KZ Auschwitz oder Dachau 1944; hielt sich nach Studien in Karlsruhe und München 1903-14 in Paris auf, wo er sich besonders mit Werken von P. Cézanne und H. Matisse auseinander setzte. Als verfemter Künstler verließ er Deutschland 1933 und ließ sich 1940 in Florenz nieder, von wo ihn 1943 die SS verschleppte. Levy malte in einem vereinfachenden, dekorativen Stil Stillleben, südliche Landschaften und Porträts in pastos aufgetragenen leuchtenden Farben.S. Thesing: Der Maler R. L. 1875-1944 (Diss. München 1979).
Universal-Lexikon. 2012.